W.Brusch

In den USA haben Bürger
Über ihre Verhältnisse gelebt
Die Banken haben es finanziert

Diese faulen Kredite
Wurden weltweit als Zertifikate verkauft,
Die fette Zinsgewinne in Aussicht stellten.
Da griffen die kleinen Leute zu
Bis der schöne Luftballon platzte
Und sich in Nichts auflöste.

Statt weltweiter Renditen
Gibt’s nun weltweite Rezession:
Die Banken verlangen nach Steuergeldern
Drei unheilige Könige aus Detroit
Pilgern in ihren Firmenjets nach Washington
Und fordern Staatskredite
Für die von ihnen fehlgeleitete Autoindustrie

Alle Regierungen flehen ihre Bürger an
Jetzt auch auf Pump zu kaufen und zu konsumieren
Damit die Wirtschaft wieder auf Touren kommt.

So soll der Teufel
Mit Beelzebub ausgetrieben werden

Damit der Blindflug
Durch die Welt ohne Veränderung
Und möglichst schnell wieder fortgesetzt werden kann.

2. 1. 2009

Siehe Harald Welzer: Blindflug durch die Welt. In: Der Spiegel 1.29.12. 2008:132-33

Sie haben mir mit Ihrer Gedichtsammlung eine schöne Lesezeit verschafft. Ich erkenne in Ihren Sonetten das wieder, was Joyce Epiphanie genannt hat, den dicht gefüllten Augenblick. Also bin ich voller Bewunderung über Ihre Kunst, Szenen sprachlich zu verdichten.
Heiner Willenberg Lüneburg

Ganz besonders ist auch der Gedanke, dem Leser Deine persönlichen Erfahrungen und Gedanken mitzuteilen, die hinter jedem Sonett stehen. Das ist ein wirkliches Geschenk.
Karin Mayer Münster

Im Gegensatz zu vielen zeitgenössischen Poeten spricht aus Deinen Sonetten eine große Achtung und viel Respekt vor den Schönheiten unserer Sprache. Peter W. Kahl, Hamburg

Ich bin begeistert. Du kannst so nüchtern, hanseatisch abgeklärt auftreten und hältst in der Hinterhand solche Juwelen.
Werner Bleyhl Esslingen

Diese Gedichte verdienen es einzeln gelesen zu werden. Wenn wir unsere Prosa-Lesegewohnheiten auf die Lyrik übertragen, tun wir den Gedichten Unrecht und kommen nicht in den vollen Genuß. Lyrik braucht Muße, Pausen, Zeit, Reflexion. Hugo Stiller Seevetal

ISBN 978-3-8334-7549-8

8,90 Euro im Buchhandel